Wallis Report 2008
Tag 6: Bella Tola (3025 m) und Rothorn (2998 m)
Ausgangspunkt: |
Val d'Anniviers, St.Luc, Cabane Bella Tolla |
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Höhendifferenz: |
685 m |
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Dauer: |
6,5 h (inkl. Gipfelpausen) |
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Nach
einem französischen Hüttenfrühstück
- mit versuchsweiser Anwendung meiner vernachlässigten Französischkenntnisse
- nehmen wir heute von St. Luc aus die Seilbahn zur Bella Tolla-Hütte
hinauf.
Von
der
Hütte schlendern wir durch sanfte blumige Weiden wenig ansteigend auf
durchwegs guten Bergwegen nach Nordosten.
Nach etwa einer Stunde geht der gut ausgebaute
Pfad in ziemlich steiles Gelände über und führt uns geradewegs
zum Sattel zwischen Rothorn und Bella Tolla. Hier wählen
wir zunächst
den unschwierigen Weg zum Bella
Tolla. Lt. Bergführer hat er seinen Namen
vermutlich von “belle toit”, “schönes Dach”, da
der Gipfel einer der schönsten und weitesten Aussichten der Westschweiz
bietet. Von der Spitze sehen wir die meisten der berühmten
Viertausender wie das Zinal-Weisshorn mit seinem ausgesetzten Nordgrat oder
das Zinal-Rothorn
mit dem Rasoir, den Bergsteiger für den Nordaufstieg nutzen, einen schmalen,
spitzen, Rasiermesser ähnelnden Felsgrat zum Gipfel. Der Bella Tolla ist
heute gut besucht, denn auch heute spielt das Wetter wieder mit und bietet eine
ausgezeichnete Fernsicht. Über den etwas ausgesetzten Grat setzen wir in
etwa ¾ h hinüber zum Rothorn.
Der weissliche Fels und Sand des Sattels
gibt dem gut ausgebauten Weg einen eigenen Charme und so erreichen
wir ohne Schwierigkeiten die kleine Aussichtskanzel mit Dach auf der Spitze
des Rothorns
am Ende das Kamms.
Die Rundsicht ist auch hier klasse, besonders ins tief unter uns liegende
Walliser Haupttal. Das mit Panoramatafeln ausgestattete Wanderziel weisen
uns neben den
vielen berühmten Bergen unter anderem auf die Gipfel der Mischabelgruppe
mit Dom und Täschhorn und auch auf den höchsten Punkt der Schweizer
Alpen, die Dufourspitze (4634 m) im Monte-Rosa-Massiv hin. Interessant wäre
jetzt der Abstieg hinab ins Turtmanntal.
Unser Wagen steht jedoch auf der französisch-sprachigen
Seite in St. Luc, sodass wir vom Rothorn aus einen der gut ausgebauten
Wanderwege hinab in Richtung Bella Tolla Hütte nehmen. Unterwegs
genehmigen wir uns eine Fußwaschung und Erfrischung am glasklaren Bergbach
und lümmeln uns auf den Bergwiesen herum - heute ist genügend Zeit dafür,
schließlich sind wir ja in Urlaub.Später
zurück zur Hütte bringt uns die Standseilbahn zurück
zum Wagen. Unsere Wanderziele der nächsten
Tage warten im Saas- und Mattertal, so dass wir uns Saas Grund als Basislager
auswählen. Wir brauchen 2 h für die Autofahrt dorthin über
das schmale Serpentinensträßchen hinab ins Haupttal und wieder
hinauf ins Saastal. Leider erweist sich jetzt die Zimmersuche als schwierig,
so mieten
wir uns schließlich im Hotel “Tenne” bei der überaus
netten Gastwirtin Susan Mannale ein, die wir schon aus dem Vorjahr kannten
(Top-Tipp
für Übernachtung und Pizza!).
© Michael Breiden 2011
www.alpenreport.de
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