Dolomiten Report 2003

Rosengarten - da sind wir wieder!

 

In diesem Jahr testen wir Steinschlaghelme:

Michael
"Bionik heißt das Zauberwort. Modernes Produktdesign orientiert sich an natürlichen Vorbildern. Die Eierschalen-Konstruktion vereint extreme Stabilität mit attraktiver Optik zu einem fairen Preis. Das schafft Vertrauen!"

Stefan
"Bei aller Begeisterung ist Skepsis angebracht. Denn die Feuerwehr warnt: die meisten Unfälle geschehen immer noch zu Hause im Bett!"

 

Tourenübersicht (20.7. bis 26.7.2003):

0.Tag: Ankunft in Vigo di Fassa - Aufstieg zur Rotwandhütte
1.Tag: Rotwand (2807m) - via Hirzelweg zur Rosengartenhütte
2.Tag: Klettersteig am Santner Pass - Antermoia-Hütte
3.Tag: Cima Scalieret (2887m) - Abstieg nach Vigo di Fassa durch das Vajolettal
4.Tag: Heiligkreuzkofel (Versuch)
5.Tag: Tofana di Roces (Versuch)
6.Tag: Drei-Gipfel-Tour am Falzarego-Pass

 

0.Tag: Ankunft in Vigo di Fassa - Aufstieg zur Rotwandhütte

Um acht Uhr morgens stehen wir endlich an der Talstation der Gondelbahn von Vigo di Fassa, nachdem wir die ganze Nacht von Koblenz durchgefahren sind, ohne auch nur ein Sekündchen zu schlafen (das gilt zumindest für mich - und angeblich auch für meinen Fahrer Michael).

Nach nunmehr drei Jahren Abstinenz haben wir uns erneut für einen Besuch im Rosengarten entschieden, dessen Name immer noch schmerzliche Erinnerungen in mir weckt. Dieses Mal bringen wir jedoch ein gutes Stück mehr Erfahrung mit, ganz zu schweigen von unseren neuesten Errungenschaften in Sachen Equipment - den flotten Steinschlaghelmen, die uns - egal, ob auf der Birne sitzend oder am Rucksack baumelnd - das gewisse professionelle Etwas verleihen. Bleibt zu hoffen, dass uns die Tage ein paar ordentliche Kawenzmänner auf die Köpfe krachen, damit sich die Teile auch amortisieren.

Gegen Entrichtung von je 6 € Preisgeld befördert uns die Gondel innnerhalb weniger Minuten den 600 Meter hohen Grashang hinauf zur sonnenbeschienen Bergstation (1997m). Gleich zwei Wege führen zu unserem Ziel, der Rotwandhütte (Roda di Vael, 2280m). Wir geben der Nummer 541 den Vorzug. Der ist zwar länger als der Val di Fassa-Höhenweg 545, dafür verlässt er jedoch schnellstmöglich den Wald und führt über felsiges Terrain. Bereits nach einer halben Stunde mäßigen Anstieges sind unsere T-Shirts vollkommen durchgeschwitzt - ein Zustand, der sich als symptomatisch für diesen Urlaub erweisen soll. Offenbar sind wir mitten in den mediterranen Hochsommer hineingeplatzt.

Nachdem wir einen Blick auf das bekannte Vajolettal geworfen haben, schnaufen wir uns müdeBlick auf Rotwand den Pfad unterhalb des zweistöckigen Zigolade-Massivs entlang. Am Pass unterhalb des Mugoni erwartet uns der großartige Ausblick auf die senkrechte Ostflanke der Rotwand (2806m).
Ein Mann macht sich in unseren Augen verdächtig, als er mit seiner Videokamera reichlichBody Snatchers merkwürdige Blumen aufnimmt. Diese Pflanzen haben wir noch niemals in natura gesehen, sie erinnern uns jedoch an eine außerirdische Spezies aus dem anspruchsvollen Hollywood-Streifen "Die Körperfresser kommen" mit dem unvergessenen Donald Sutherland in der Hauptrolle. Wir beschließen, in dieser Hinsicht wachsam zu sein und die bizarren Kreaturen im Auge zu behalten. Auf keinen Fall möchten wir eines Morgens als hirnlose Automaten erwachen, die nur noch die Erhaltung ihrer Art im Sinn haben.

Nach etwa drei Stunden Gehzeit (inkl. Frühstückspause) erreichen wir schließlich die Rotwandhütte nebst der Imbissbude genannt Pederiva-Hütte und sind einigermaßen verblüfft über die hektische Beriebsamkeit, die dort vorherrscht.
Auf den Terrassen und Wiesen räkeln sich mehr als hundert Menschen herum - zumeist Italiener - undoans... zwoa... bsoffa! genießen plappernd die Sonne. Wir trinken jeder ein Weissbier und sind im Nu hackenstramm. So betrunken war ich nicht mehr seit letztem Rosenmontag - am hellichten Tage wohlgemerkt. Wir torkeln zu einem netten Wiesenplätzchen herüber und versuchen, wenigstens ein Häppchen des verlorenen Nachtschlafes nachzuholen. Vergebens. Konzenrationsängste machen sich breit. Nur ein paar kleine Döserchen sind drin.

Als sich der Trubel am Nachmittag ein wenig gelegt hat, rappeln wir uns auf und gehen die Besteigung des Hausberges Ciampaz (2316m) an. Dank wackliger Beine gestaltet die sichRotwandhütte vom Gipfel des Ciampaz gar nicht unschwierig. Auf dem Gipfel überkommen mich Absturzhalluzinationen. Ich freue mich auf mein Bett. Das Abendessen ist schnell abgehakt: die Spaghetti con Fleischsoße kommen als Kinderration daher, ich kaue jeden Bissen 40x und äuge neidisch zu den vier Hannoveranern am Nachbartisch hinüber, die so umsichtig waren, die Würstchenplatte zu ordern.
Die anderen Hüttengäste verschwinden bereits ab 20 Uhr auf den Zimmern. Wir beide sind mit einem Male wieder verdächtig wach und gehen wie so oft als letzte.

 

1.Tag: Rotwand (2807m) - via Hirzelweg zur Rosengartenhütte

Für meine seit langer Zeit erste Nacht in größerer Höhe habe ich leidlich geschlafen.Rotwand von Nordosten Glücklicherweise sind die berüchtigten Atem- und Verdauungsgeräusche ausgeblieben, die in Massenunterkünften sonst leider nur all zu prävalent sind. Das Wetter verspricht zunächst heiteren Sonnenschein, doch die hohe Luftfeuchtigkeit und das Radio der Kellnerin lassen abendliche Gewitter befürchten. Nach dem standardisierten Frühstück machen wir uns an das heutige Tagewerk. Wir wollen zunächst die Rotwand be- und anschließend die Ferrata Masaré durchsteigen.

Ein erträglicher Anstieg zum Vaiolonpass (2560m) beschert uns schließlichBlick vom Vailonpass auf Latemar neben einer schönen Aussicht auf den (oder das) Latemar auch den Beginn des Rotwand-Klettersteiges. Neben dem obligatorischen Klettergeschirr kommen selbstredend die schicken Helme zum Einsatz. Michael hat übrigens einen weißen und ich einen roten, damit man uns aus dem Weltall leichter auseinanderhalten kann.

Wer sich die Rotwand von Westen oder von Osten aus genauer betrachtet, mag kaum glauben,Auf dem Rotwand-KS: Blick auf die Tscheiner-Spitze (2810m) dass es einen Weg geben könne, der einen Menschen ohne großartige Schwierigkeiten und Existenzängste dort hinauf beförderte. Doch eben jenes leistet der Rotwand-KS, der sich - dort, wo es angebracht scheint - stets gut gesichert über den nördlichen Grat etwa 250 Hm hinaufwindet. Wir haben mehr Glück als Roberto Garcéa, der im Jahre 1965 im zarten Alter von 18 Jahren zu Tode gekommen ist - wie eine Gedenktafel knapp unterhalb des Gipfels bezeugt - und erreichen freudig den Gipfel der Rotwand.

Der ist großzügig ausgelegt und bietet Platz für jedweden Ansturm - heute sind wir jedoch nur etwaAuf dem Dach der Rotwand (2806m) zu zehnt. Die Aussicht lässt mittlerweile zu wünschen übrig, dunstig ist es in der Ferne und über uns ziehen Wolken auf. Da ich neuerdings Nichtraucher bin, fällt auch die früher obligatorische Gipfelzigarette flach und alles was mir bleibt ist die Freude über die gelungenge Besteigung eines aufregenden Berges an sich.
Einstieg in Masaré-Klettersteig Der Abstieg über den Südhang erfolgt zunächst gemütlich in Serpentinen bis zu einem steilen Kar. Hier zweigt der Masaré-KS ab. Wenig vertrauenerweckend führen Stahlseile die glatte, senkrechte Wand entlang. Ich steige kurz ein. Trittstifte sollen die fehlenden natürlichen Vorsprünge ersetzen. Handgriffe sind rar. Das ist uns dann doch zu gruselig und wir wählen lieber den direkten Abstieg durch das Kar, der steil, anfangs gesichert, später durch Schotter zur Rotwandhütte hinabführt.

Da der Nachmittag noch recht jung ist, beschließen wir, heute noch zur Rosengartenhütte weiterzustiefeln. Von der wissen wir nämlich aus Erfahrung, dass sie eine warme Dusche und ein köstliches Wiener Schnitzel bereit hält. Wegen des hohen Regenrisikos wählen wir den Hirzelweg, der einfach zu begehen ist und der sich einmal um den südlichen Sporn des Rosengarten herumzieht.Federvieh Dort treffen wir auf ein pompöses Monument in Gestalt eines Greifvogels und eine lange Sitzbank, auf der einige depressive Senioren herumsitzen. Während Michael ein Foto von dem Flattermann schießt, muss ich mir die Kommentare der älteren Herren anhören, wie ungerecht es doch sei, dass ich noch so jung sei und dass ich diesen Umstand doch gar nicht zu schätzen wisse. Ich kann mir jedoch - Hand aufs Herz - schlimmere Martyrien vorstellen, als den lieben langen Tag in der Sonne herumzusitzen, ohne arbeiten zu müssen. Doch ist es dem Menschen inhärent, dass er niemals mit dem zufrieden ist, was er hat.

Mit der ersehnten Hütte kommt auch das schwarze Gewitter in Sicht, das sich offenbar im Norden über dem Schlern austobt. Wir drücken noch einmal mächtig auf die Tube, nehmen prustend den finalen Anstieg und erreichen die Hütte, die mindestens so viele Namen wie der Teufel hat (Rosengartenhütte, Kölner Hütte, Rif. Coronelle, Rif. Fronza), trockenen Fußes. Als die Sintflut endlich einsetzt, haben wir schon geduscht (2,30 €) und geschnitztelt (10,50 € mit Pommes). Lustigerweise haben wir wieder unser niedliches altes Turmzimmerchen von vor drei Jahren zugeteilt bekommen. Nur dieses Mal werde ich nicht vor Schmerzen schreien müssen, sollte ich heute nacht durch einen unwiderstehlichen Drang über die steile knatschige Holztreppe einen Stock tiefer getrieben werden.

 

2.Tag: Klettersteig am Santner Pass - Antermoia-Hütte

Nach herrlichem Schlaf im Zweibettzimmer gönnen wir uns für 6€ ein(e) Colazione - das ist so etwas ähnliches wie Frühstück, nur nicht so lecker. Das Wetter ist nach dem gestrigen Regen wieder zu gewohnter Stabilität zurückgekehrt. Weit im Westen, jenseits des Eisacktals, prangen die weißen Hänge der fast 4000 Meter hinaufragenden Ortlergruppe. Dort hat dieser (vorläufige) Jahrhundertsommer bisher keine sichtbaren Spuren hinterlassen. Leider nützt uns der Sonnenschein momentan noch nichts, denn bis zum Erreichen des Santner Passes werden wir uns im finsteren Schlagschatten der Rosengartenspitze (Cima Catinaccio, 2987m) und des ihr vorgelagerten Baumannkammes bewegen.

Kaum aus der Haustür, erwartet uns bereits der grauenhaft steile Aufstieg auf das nächsthöhere Felsband. Am frühen Morgen blubbert das Blut noch fürchterlich viskos durch die Adern und auf dem oberen Absatz angekommen sind wir ziemlich sicher, dass dies subjektiv bereits die schlimmste Anstrengung für den heutigen Tag gewesen sein muss. Der Weg wird bald zum engen Krabbelpfad. Wir legen unsere Klettersteigsets an - die Helme haben wir schon bei Verlassen der Hütte aufgestülpt. So absurd die Dinger auch aussehen mögen - beim Rumkrabbeln im Fels geben sie einem schon ein gewisses Gefühl von Sicherheit - auch wenn es letztlich nur zwei Millimeter Plaste sind, die das weiche Hirn vom harten Dolomit abschirmen sollen. Und nach wenigen Minuten Gewöhnungszeit spürt man sie überhaupt nicht mehr.

Drahtseil- oder ähnliche Sicherungen sind zunächst Fehlanzeige. Als wir diesen Weg vor drei Jahren in umgekehrter Richtung durchstiegen haben, sah alles anders aus. Nur wenige markante Stellen sind mir in ErinnerungSantner Pass Klettersteig geblieben wie z.B. das Rattenloch, durch das wir uns bäuchlings hindurchquetschen. Die beiden barhäuptigen Deutschen hinter uns gehen einfach drumherum. Diese Alternative war uns wohl entgangen. Wir tun so, als hätten wir da selbstverständlich auch hergehen können, ohne uns überall einzusauen und einzubeulen, aber letztlich lasse die Benutzung vereinfachender Abkürzungen doch auf keinen ausgeprägten Sportsgeist schließen. Das nimmt man uns nicht so ganz ab. Immerhin beneidet man uns standesgemäß um unsere Kopfbedeckungen.

So klettern wir einige enge Kamine hinauf und treffen irgendwann auf die Schneerinne von damals, die in diesem Sommer de facto nur noch eine Rinne ist. Einige gesicherte Kletterpassagen und immer mehr Gegenverkehr folgen, bis wir schließlich den Santner Pass (2741m) erreichen.

Der Ausblick rundherum auf Latemar, das Eisacktal und die Vajolettürme ist beinahe so beeindruckend wie vor drei Jahren. Damals standen jedoch noch nicht solche Menschenmassen um uns herum wie heute. Wir sind in diesem Jahr drei Wochen später dran als sonst, was sich auch temperaturlich deutlich auswirkt.

Nach kurzer Freu- und Atempause marschieren wir das kurze Stück unterhalb der Laurinswand (2813m) zur Gartlhütte (2621m) hinunter. Wir setzen uns in die sengende Sonne, beobachten, wie sich die vielen Seilschaften an den grandiosen Vajolettürmen gegenseitig auf die Füße treten und futtern dabei Kekse und Ekelsalami. In Richtung Nordosten thront über dem Vajolettal ein bemerkenswerter Gipfel, der nicht recht in das formative Dolomitenschema "Turm, Klotz oder Wand" hineinpassen will und von dem später noch die Rede sein wird.

Der 400Hm-Abstieg ins Vajolettal verläuft über einen Krabbel-Stolper-Hang und zieht sich verkehrsbedingt ordentlich in die Länge, denn uns kommen drei oder vier italienische SchulklassenSodom und Gomorrah! entgegen. Multipliziert man die Worte "Ciao!", "Salve!", "Buon Giorno!", "Grazie!" und "Prego!" mit einem Faktor hundert, erhält man in etwa eine Vorstellung, welche Prüfung das für uns bedeutet.
Wir sind beruhigt, dass sowohl das "Herrlicher Anblich"-Schild als auch die Vajoletthütte immer noch fest verankert in der Erden stehen. Letztere hat nun wirklich den Titel "Ballermann der Dolomiten" verdient, tanzt hier doch der Bär: Menschenmassen campieren auf den angrenzenden Wiesen und auf der Terrasse lümmeln sich minderjährige Bikinigirls herum. Dass es hier nachts teilweise bis 23 Uhr rundgeht, davon können wir Zeugnis ablegen - skandalöse Zustände für eine Zufluchtstätte des ehrwürdigen Alpenvereins.

Dennoch wollen wir heute noch weiter und Neuland entdecken. Ich lasse meinen Michael auf der Antermoiahütte anrufen. Dort teilt man ihm mit, dass bis auf vier Schlafgelegenheiten alle belegt seien und eben diese vier dürften laut Vorschrift nicht reserviert werden, sondern würden nach einem beliebten Motto aus dem Sachsenspiegel vergeben, das da lautet: wer zuerst kommt...
Es ist also keineswegs sicher, dass wir bei unserer Ankunft ein Bett erhalten. Die Bedienmaus der Vajolethütte meint, man könne besagte Hütte innerhalb zweier Stunden erreichen, wenn man schnell sei. Wir kennen unsere Fähigkeiten recht genau und rechnen daher mit dreien. Dennoch wählen wir die Gefahr!

Der Senioren-Highway Nr.584 windet sich zur Grasleitenpasshütte (2600m) hinauf, die ich in einer früheren Reportage reißerisch als "luxuriösen Fahrradschuppen" bezeichnet habe.Grasleitenpass mit Fahrradschuppen Kurz vor besagter Hütte verlassen wir den Pfad und schlagen uns in östlicher Richtung den steilen, schottrigen Kar zum Antermoiapass (2726m) hinauf. In der Südwand des monströsen Kesselkogel (Catinaccio di Antermoia, 3002m) erspähen wir eine kleine Höhle - mehr eine Nische - in Höhe des Pfades. Wer weiß, wozu die noch einmal nützlich sein mag...
Ein kluger Bekannter hat einmal gesagt: "Wo't nuff geht, geht's uch wieda runna" und er hat noch immer recht behalten. In unserem Fall sind es aber nur gute 200HM "runna" in das desolate Antermoiatal, wo hinter dem gleichnamigen See auch die zugehörige Hütte (2496m) gähnt. Mit zweieinhalb Stunden Gehzeit liegen wir exakt in der Mitte des Schätzungsintervalls.

Das aparte, aber etwas ruppige Hüttenfräulein stürzt sich augenblicklich in komplexe Berechnungen undLago Antermoia - im Hintergrund die Marmolada erlöst uns schließlich von den Qualen der Ungewissheit - man hat tatsächlich noch Platz für uns! In fließendem Italian-English erklärt sie uns die Hausordnung und zeigt uns die Quartiere: Dachboden, Vierermatratzen. Kuschelig. Bisher sind noch alle frei. Die anderen kommen gewiss noch.
Das nächste Mal lasse ich mir schon zu Hause einen Bart wachsen, bevor ich in die Dolos komme. Denn wenn ich auf mein Schnitzel schaue, muss ich annehmen, dass man mir schon wieder einen Kinderteller serviert hat. Dafür lande ich einen Riesencoup - mit tatkräftiger Unterstützung unserer Tischnachbarn schlage ich bei der Planung des morgigen Tages zu allererst eine Besteigung des Kesselkogel beim kritischen Michael heraus - ein fabulöser Dreitausenderspaß!
Als wir uns um zehn in die Kiste begeben, sind immer noch sechs Schlafplätze frei. Die anderen kommen gewiss noch. Wenn nicht, sind wir auch nicht traurig.

 

3.Tag: Cima Scalieret (2887m) - Abstieg nach Vigo di Fassa durch das Vajolettal

Der frühe Morgen bringt Ernüchterung: irgend etwas stimmt nicht mit dem Wetter. Der TagesanbruchAntermoia-Hütte vor der Croda del Lago lässt die gewohnte Jungfräulichkeit vermissen, diese sonst so beruhigende Klarheit und Unschuld, die einem Zuversicht verleiht und spricht: "egal was war und was noch sein wird, lauft erst mal los und fürchtet euch nicht". Kaum haben wir nach erfolgreichem Colazione den See in Richtung Kesselkogel passiert, fängt es an zu pieseln. Leicht zunächst, doch der Himmel zieht sich sukzessive zu.

Die Hoffnung auf Dreitausenderspaß ist damit zunichte gemacht, denn bei Regen wollen wir den Kesselkogel-Klettersteig nicht angehen. Stattdessen stapfen wir zum Antermoiapass hinauf. KaumDie Höhle des Wolpertingers oben, beginnt es kräftig zu regnen. Flugs rennen wir zu der kleinen Grotte, die wir gestern entdeckt haben. Die erweist sich als obergemütlich. Wie immer versucht Michael, mir mit seinen albernen Wolpertinger- Gruselgeschichten Angst einzujagen. Zunächst mit Erfolg. Doch nach dem Brunch hellt sich der Himmel draußen wieder auf und der Gipfelhunger erwacht erneut in mir. Wir befinden uns unweit der Cima Scalieret (2887m), jenes Berggipfels, den wir gestern von der Gartlhütte aus erspäht haben.

Auch wenn es keinen offiziellen Pfad auf die Spitze gibt, konnten wir gestern dort oben LeuteCoolman vor dem Gipfel der Cima Scalieret und ein Gipfelkreuz ausmachen. Unser Entschluss ist gefasst. Ein erkennbarer Trampelpfad führtBlick auf Rosengartenspitze und Gartlhütte von der Höhle zum Passo Scalieret (2768m) hinüber, von dort arbeiten wir uns auf den Grat in Richtung Süden vor. Nun gerät die eigentiche Spitze ins Visir. Sie kommt für einen Dolomitengipfel ziemlich unspektakulär daher - quasi "alpin" - ein Horn, welches man über den mäßig ansteigenden Grat ohne irgendwelche Kletterhilfsmittel erwandern kann - selbstsicheres Auftreten vorausgesetzt.

Oben (2887m) bemerken wir, wie hoch dieser unbedeutende Berg in Wahrheit ist, denn wir genießen einen fantastischen ?El Barto, qué haces allá? Ausblick auf den Rosengarten, insbesondere aber auf die Wolken, die aus Richtung Rosengartenspitze kommend wie Ejakulat im Wasser auf uns zu schießen. Geschwind steigen wir wieder ab und suchen die Nähe unserer heimeligen Höhle. Doch der befürchtete Kübelguss bleibt aus. Vielmehr verkrümeln sich die Wolken und die Sonne kommt immer häufiger zum Vorschein, als wir die Grasleitenpasshütte erreichen (zur Erinnerung: das war dieser Fahrradschuppen). Hier sollte man sich keinesfalls den Blick hinab in den berüchtigten Grasleitenkessel entgehen lassen, jene bodenlose Höllengrube, die uns vor drei Jahren soviel schmerzhaftes Lehrgeld abgezollt hat.

Wir beobachten einige Leute, die in den westlichen Teil des Kesselkogel-KS einsteigen, der unmittelbar über dem Pass beginnt. Für uns fällt dieser Spaß flach, denn wir wollen heute abend zurück im Fassatal sein und haben daher einen langen Weg vor uns. Der führt uns wieder einmal zur Vajolethütte, die uns noch einen Drink auf der Sonnenterrasse wert ist. Von den zwei Wegen, die uns unwiderruflich aus dem Vajolettal hinausführen, wählen wir den oberen (Nr.541), da er uns landschaftlich interessanter erscheint. Zu unserem Entsetzen führt er nach kurzem Abstieg wieder mehrere hundert Meter bergauf. Der Colle Barbolada (2375m) ist ein am Weg liegendes Gipfel-Sonderangebot.

Der Weg - so schön und abwechslungsreich er angelegt ist - beginnt sich allmählich zu ziehen.Murmeltiere bei der Paarung! Unter unzähligen kleinen Spitzen und Türmchen geht es - mal eng, mal großzügig - auf und ab, bis uns die Füße schmerzen, der Verstand einschläft und ich nur noch diese monotone, geisterhafte Stimme vernehme, die mir brutal "Vorwärts!" befiehlt und dann mit zartem Unterton hinterher haucht: "Sonst ist bald die letzte Gondel ins Tal weg." Schließlich treffen wir auf den vertrauten Weg, den wir am Sonntag hinaufgekommen sind. Der schmerzhafte Abstieg über 300Hm ist unausweichlich und irgendwann erreichen wir die Bahnstation. Die letzte Gondel ist noch lange nicht weg, geschwind sind wir unten und kurven mit dem Auto in Richtung Gadertal, auf der Suche nach einem Zimmer für die Nacht.
 

Fazit: Der Rosengarten ist ein ganz großer, auch wenn er nach vier Tagen ein wenig zusammengeschrumpft ist.

 

4.Tag: Heiligkreuzkofel (Versuch)

Nachdem wir die letzte Nacht in der sinnesbetörenden Pension Jasmin in San Cassiano übernachtet und uns am All-you-can-eat- Frühstücksbuffet schadlos gehalten haben, brechen wir zu unserer ersten von insgesamt drei angedachten Tagestouren auf: der Besteigung des Heiligkreuzkofels (2908m) am Nordwestrand der fantastischen, mondkraterähnlich geformten Kreuzkofelgruppe.

Leider zeigt sich der Himmel ziemlich trüb, doch sind wir guter Hoffnung, denn aus Erfahrung wissen wir,Die Abtei wie schnell das Wetter in den Alpen umschlagen kann. Im wenige Kilometer entfernten Dorf Pedraces nehmen wir den Lift hinauf zur Bergstation. Eine Schotterstraße bringt uns nach 200Hm zum Heiligkreuz-Hospiz (2045m). Doch spiritueller Beistand währet uns hier nicht, nur der Anblick der sich an der Westwand des Massivs stauenden Wolken und das ernüchternde Gefühl des einsetzenden Regens.

Langer Rede kurzer Sinn: nach einer kleinen Wanderung durch den Medes-Wald wird das Wetter nicht besser und der Tag nicht jünger. Wir verzichten bald auf die Besteigung und fahren mit dem Wagen über den Falzarego-Pass nach Cortina d'Ampezzo. Dort bummeln wir die Einkaufsmeile dieser bedeutenden Metropole auf und ab, was etwa fünfzehn Minuten unserer Zeit in Anspruch nimmt.

Fazit: schlechtes Wetter ist im Urlaub unbedingt zu vermeiden.

 

5.Tag: Tofana di Roces (Versuch)

Hätten wir uns besser nochmal den Kreuzkofel vorgenommen! So müssen wir - bei 1a Kaiserwetter -Tofana di Rotzi den Versuch, die südliche der drei Tofanen (3235m) über die Ferrata Lipella zu erklimmen, bereits nach drei Stunden abbrechen.
Etwa 500 Hm unterhalb des Gipfels beginnt eines der Expeditionsmitglieder zu schwächeln. Der Rest der Crew möchte den Gipfel nicht allein besteigen, sondern begleitet den Kaputten wieder hinab. Bei der Gelegenheit sucht man in der Südwand des Giganten vergeblich nach der berühmten "Grotta" - einem 800m langen Tunnel - und erspäht sie erst von weit unten, als es zu spät ist.
Da ich in Zukunft mit einem erneuten Besteigungsversuch rechne, verzichte ich an dieser Stelle auf eine detaillierte Berichterstattung. Am Rande sei nur erwähnt, dass wir einem Murmeltier, mehreren Gämsen (den unschuldigsten Opfern der Rechtschreibereform) und unzähligen Körperfresserblumen (die möglicherweise harmlose Klettpflanzen sind) begegneten. Zudem war der Apfel, den ich beim Frühstück geklaut habe, in seinem Herzen vollkommen faul - eine Tatsache, die sich im Nachhinein leicht als schlechtes Omen interpretieren lässt.

Fazit: wir kommen wieder!

 

6.Tag: Drei-Gipfel-Tour am Falzarego-Pass

Für unseren finalen Tourentag haben wir uns realistische Ziele gesteckt. In der Nähe des Falzarego-Passes westlich Cortina d'Ampezzo haben wir in den letzten Tagen einige interessante, jedoch nicht bombastisch hohe Berggipfel entdeckt, die wir besteigen möchten.

Als erstes soll der Hexenstein (Sasso di Stria, 2477m) vor uns auf die Knie fallen. Seine Südostwand ist ein schaurig-schönes Postkartenmotiv und bei Kletterern sehr beliebt. Als Fußgänger versuchen wir es überHexenstein I: der Gipfel von SOHexenstein II: Blauer Brocken die entgegengesetzte Flanke, die direkt vom Valparola-Pass (2192m) ausgeht und nurmehr ein Krabbelfelsen ist. Schon dem parkplatzgebundenen Beobachter springt der blaue, etwa automobilgroße Felsbrocken ins Auge und man fragt sich unwillkürlich: ist das eine Laune der Natur? Wahrscheinlich nicht. Wirkt zu artifiziell. In diesem Fall muss ihn jemand blau gemacht haben. Aber wer und warum? Sollte jemand seriöse Antworten auf diese Fragen kennen (kein "UFO verlor Kühlflüssigkeit" o.ä.), möge er mir bitte schreiben.

Der Aufstieg erweist sich anfangs als unproblematisch. An einer Stelle verlieren wir Zeit, als wir einem falschen Pfad nach links folgen, der uns beinahe zurück zum Parkplatz bringt. Unvermutet stehen wir schließlich vor einem großen Transparent. Eine Inschrift klärt uns über die Tatsache auf, dass Mitglieder des italienischen Alpenvereins hier derzeit alte Schützengräben freischaufeln und restaurieren. Offenbar fanden auch die österreichischen Truppen im 1. Weltkrieg den Hexenstein strategisch günstig gelegen. Der Wanderer sei jedenfalls herzlich eingeladen, seinen Beitrag zur archäologischen Forschung in Form freiwilliger Arbeit beizusteuern, heißt es.
Wir versuchen der Vorstellung, bei diesem warmen, fast schwülen Wetter unseren letzten Urlaubstag Hacke und Schippe schwingend herumzubringen irgend etwas abzugewinnen, beschließen dann aber, die arbeitenden Kolonnen möglichst diskret und weiträumig zu umgehen.

Wie angekündigt, treffen wir unterwegs auf viele Gräben und Unterstände. Etwa 50m unterhalb des Gipfels beginntDer Weg... ein ungesicherter Klettersteig, später führen Leitern einen engen Kamin hinauf und schon sind...das Ziel wir oben. Selbst hier findet sich noch Kriegsarchitektur. Über dem Eingang einer kleinen Grotte prangt ein Schild mit einer Inschrift. Ich kann zwar kein Italienisch, aber ein wenig Spanisch und Latein. Der Schrieb erweist sich als schwülstiges Liebesgedicht zu Gunsten einer gewissen Roberta.
Wir genießen das Privileg, allein hier oben zu stehen. Sehr geräumig ist der Gipfel auch gar nicht.Marmolada Zu dieser frühen Stunde - wir haben gerade mal siebzig Minuten für den Aufstieg gebraucht - ist die Aussicht phänomenal. So klar habe ich beispielsweise die majestätische Marmolada noch niemals gesehen. Ich mag mich irren, doch der Gletscher auf dem Nordhang scheint in den letzten drei Jahren merklich zurückgegangen zu sein - wohl Parodontose.
Beim Abstieg, der über die gleiche Route erfolgt, kommen uns Scharen von Menschen entgegen. Welch ein Glück, dass wir heute einigermaßen früh aus den Federn in die Puschen gekommen sind. Auf jeden Fall sind wir uns einig, dass der Hexenstein zu den interessanteren Gipfeln zählt, weil er uns bergsteigerisch einigermaßen inspiriert und kulturhistorisch gar immens befruchtet hat.

Nach wie vor voller Tatendrang fahren wir zum 1500m entfernten Falzarego-Pass (2105m). Hier herrscht Hochbetrieb und wir finden nur mit Mühe einen Parkplatz. Zwei Hauptattraktionen hat der Pass zu bieten: die Motorrad- und Bustouris gehen zum Powershopping in den Souvenirladen und die etwas unternehmungslustigeren Zeitgenossen pflegen mit der Seilbahn zur Lagazuoi-Hütte (2756m) hinauf zu schweben.
Wir hingegen sind der Mainstream-Aktivitäten müde und haben eine Wanderung durch das namenlose Gebiet südlich der Fahrstraße beschlossen, das einigeAbmarsch am Passo Falzarego: Monte Averau (links) und Punta Gallina (r.) interessant aussehende Gipfel bereithält. Mit Namen wie Punta Gallina, Monte Averau oder La Gusela können wir daheim zwar nicht protzen, aber mal ehrlich: die wirklichen Abenteuer erlebt man nicht auf der Tofana Soundso oder dem Monte Cristallo, wo man mit dutzenden von Sandalentouristen en fila marschieren muss, sondern auf dem Weg zu den Underdogs. Hier bekommt der Bergwanderer, was er von einer Gebirgstour wirklich erwartet: schlecht oder gar nicht markierte Wege und die dadurch bedingte Orientierungslosigkeit, ungesicherte Klettersteige und vor allem Abgeschiedenheit, so dass man wenigstens unbehelligt pinkeln kann, wann und wo man will.

Über sattgrüne Grasmatten, die dann und wann von Skinarben unterbrochen werden, ackern wir uns den Hang in Richtung Punta Gallina ("Hühnerspitze", 2518m) hinauf. Von Norden erscheint der Gipfel wie ein Soufflet, vom Hexenstein aus wie eine Rampe. Ein Pfad verlässt den Hauptweg und führt uns teilweise eng um die Westflanke des Berges herum. Wir treffen auf eine nette, junge Italienerin, die zusammen mit ihrem Bruder einen recht unorthodoxen Abstieg vom Gipfel durch einen rutschigen Schotterkamin hinter sich hat. Anscheinend haben die beiden vollkommen die Orientierung verloren. Auch wir wissen nicht genau, wie es weitergehen soll. Der Pfad, den wir gekommen sind, windet sich weiter um den Berg herum, doch wir entdecken eine Farbmarkierung am Fels, direkt neben einer schmalen Spalte, die es offenbar hinauf zu klettern gilt.

Es sind nur wenige Meter. Michael lässt seinen Rucksack zurück, da wir glauben, danach so gut wieAuf der Punta Gallina. Im Hintergrund das Lagazuoi-Massiv auf dem Gipfel zu sein. Doch da haben wir uns gründlich verhauen. Jetzt kommt die Rampe ins Spiel, die wir vom Hexenstein erblickt haben und es folgt ein grausamer, nicht enden wollender Aufstieg durch blendenden Schotter. Da heißt es pumpen. Nur Steinhaufen weisen zuverlässig den Weg. Endlich auf dem Gipfel angekommen, sind wir nicht die einzigen. Wir haben ein italienisches Pärchen aus seiner Siesta aufgeschreckt. Das Gipfelkreuz ist nur circa 30cm hoch und hat auch keinen Blitzableiter eingebaut.

Als nächstes ist der Monte Averau (2648m) dran, ein steiler Zahn im wahrsten Sinne des Wortes und kaum einen Kilometer Luftlinie von uns entfernt. Michael hat leider das Pech, dass er wieder absteigen muss, um seinen Rucksack zu bergen. Denn der kürzeste Weg zum Averau führt über den Südosthang der Punta Gallina. Der Arme muss also etwa das dreifache meiner Wegstrecke bis zu unserem Treffpunkt, der Forcella Gallina, zurücklegen, wenn er sich nicht wieder die Rampe hochquälen möchte. Ich beneide ihn ehrlich darum, denn bestimmt lernt er dabei eine ganze Menge.
Ich gebe ihm eine Viertelstunde Vorsprung, dann gehe auch ich den Abstieg an. Bis auf ein kurzes Krabbelstück und eine einzige unangenehm enge Stelle, auf die eine etwas ältere italienische Dame gar nicht gut zu sprechen ist, verläuft der vollkommen analog zur Aufstiegsroute. Kaum sitze ich zwei Minuten unterhalb des Treffpunktes, der steilen Schuttrinne, als bereits der Michael angestampft kommt. Ich tue gelangweilt, als warte ich schon seit einer halben Stunde.

Wir stolpern die besagte Rinne hinauf und erreichen einen Pass am Fuße des Monte Averau. Die Sonne brennt erbarmungslos zwischen den Quellwolken hernieder und unsere Wasservorräte sind fast erledigt. Der Pfad bringt uns um denAverau-Hütte mit Abschussrampe halben Gipfel herum und schließlich zur heiß ersehnten Averau-Hütte (2416m), wo wir erstmal unsere Zellen erfrischen. Hinter der Hütte dürfen wir ein absolutes Kuriosum bestaunen, denn dort neigt sich eine gigantische, steinerne Abschussrampe himmelwärts, an deren Oberkante eine weitere Berghütte thront - die Nuvolau-Hütte. Doch nach so viel Japserei in der schwülen Julihitze sind wir weder für eine Rampenbesteigung noch für eine Besteigung des Averau über die Via Ferrata an der Ostwand länger motiviert.
Wir steigen unterhalb der Ostflanke des Hüttenberges ab, werfen noch einen Blick auf die zu Unrecht unberühmten Cinque Torri, die wie Gichtfinger aus dem Boden ragen, treten einen gut befestigten Highway hinab, stapfen durch Wald und Wiese, machen kindische Spielchen an einem Bach und landen letzten Endes unversehrt am Wagen.

Das war es auch beinahe schon fast wieder für dieses Jahr. Heute abend werden wir uns nochmal Riesenpizza inklusive Umtrunk in San Cassianos Dorfkneipe "Da la Vedla" gönnen und morgen abend sitzen wir schon wieder zu Hause in Good Ole Germany, salben unsere geschundenen Füße und überlegen, ob wir die stinkenden Wanderklamotten nicht besser sofort verbrennen.
Bei Licht besehen hat diese Urlaubsform mit Vernunft und Bequemlichkeit nicht viel zu tun. Eher mit einer Art von unbestimmter Sehnsucht, die sich immer nur für den Augenblick stillen lässt. Und so beginnt schon bald das Warten auf den nächsten Sommer...

Fazit: die Buchhaltung meint, es seien dann doch nur zwei Gipfel gewesen.


© Stefan Maday 5.9.2003