Die Alpbach Chronik 1999
04.08.1999 Schatzberg (1898m)
Der erste rechtschaffen vom Tal aus erklommene Berg und
gleichzeitig eine ziemliche Enttäuschung. Anstieg über die Straße
von Alpbach zum Gasthof Roßmoos, danach
Senioren-Highway
hoch bis zur Wurmeggalm.
Bis hierhin war Sonnenschein mit gutem Schwitzen angesagt, doch
der Himmel im Westen verheißt nichts Gutes.
Der Anstieg über den moderigen Kuhacker zum Gipfel geht gehörig
auf den Kreislauf, aber alpines Feeling mag dennoch nicht
aufkommen. Wo sind die Felsen?
Auf dem Weg kommen mir Wanderführer Willi und seine (bzw. auch meine)
Touris entgegen. Letztere machen einen sichtlich geschlauchten Eindruck,
obwohl sie das Gröbste doch schon hinter sich haben.
Der Schatzberg gehört eher in den Westerwald als in die Alpen,
selbst mir als Höhenschwindler hater kaum Aufregendes zu bieten.
Bis auf die Tatsache, daß vom Karwendel her ein düsteres Gewitter
aufzieht, kaum daß ich oben bin. Plötzlich wird es kalt und windig.
Ich fühle mich an meinen letzten Nordsee-Urlaub erinnert.
Wacker eine Gipfelzigarette gewutzelt
und das obligatorische Gipfelfoto geschossen.
Dann schnell wieder runter, zur Abwechslung in die andere
Richtung über die Schatzbergalm.
Das Gewitter zieht knapp vorbei, trotzdem erreiche ich den
Senioren-Highway patschnaß und bin nach insgesamt fünf Stunden
wieder überglücklich in Alpbach.
Fazit: Der Schatzberg ist ein klassischer Langweiler. Gut als
Konditionstraining für Einsteiger. Das Schlimmste, was einem
zustoßen kann, ist Karies.
Unterhaltungswert:
Schwierigkeitsgrad: